Johann Jakob Silbernagl

Bildhauer, Junggeselle und Wohltäter der Gemeinde

(geb. 05.01.1836 in Bozen – gest. 27.03.1915 in Andrian)

 

Der gebürtige Bozner Johann Jakob Silbernagl studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien und wurde zu einem der bedeutendsten Bildhauer der Donaumetropole in der Zeit der K.u.K. Doppelmonarchie. Die Epoche, in der Silbernagl wirkte, war vom monumentalen Historismus geprägt. Inspiriert von den Kunstrichtungen der Antike, der Renaissance und dem Barock bis hin zu Neuentwicklungen im ausgehenden 19. Jahrhundert, schuf Silbernagl u.a. das 1890 enthüllte Liebenbergdenkmal in Wien zur, Erinnerung an den Bürgermeister Andreas von Liebenberg (1627 – 1683), der die Stadt, bei der zweiten Belagerung Wiens durch die Türken, erfolgreich verteidigte. Zahlreiche Plastiken in Wien zeugen auch heute noch von der Schaffenskraft des Bildhauers.

Nach seinen Wiener Arbeitsjahren zog sich Silbernagl nach Andrian zurück und erbaute die „Villa Weinberg“, ein schlossähnliches Bauwerk im Heimatstil der Jahrhundertwende.

Der alleinstehende Bildhauer vermachte 1910 seine Villa mit den dazu gehörenden Rebflächen „für alle Zeiten“ der von ihm gegründeten Stiftung für die „christliche Erziehung und Fortbildung“ der Andrianer Jugend.

Es war ein Glücksfall, dass die Villa Weinberg die Zwischenkriegszeit überstand, auch wenn ein großer Teil des Inventars leider verlorenging. 1971 setzte die „Kindergartengenossenschaft“ die Arbeit im Sinne der Stiftungsurkunde fort.

Heutzutage befinden sich in der von der Gemeinde sorgfältig restaurierten Villa Räumlichkeiten für die Andrianer Jugend, eine Mensa, nebst Räumen für die Andrianer Schützen.

Der Ehrenbürger Silbernagl wurde auf dem Friedhof in Andrian beigesetzt. Für Andrian ist er eine herausragende Persönlichkeit, die durch ihr Vermächtnis zum Wohltäter für die Gemeinde wurde.

Andrianer Pioniere